Medizinische Rehabilitation für psychisch kranke Menschen
Zahlen, Daten, Fakten
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) führt die meisten medizinischen Rehabilitationen in Deutschland durch. Im Jahr 2024 wurden 1.050.386 medizinische Rehabilitationsleistungen im Zuständigkeitsbereich der DRV abgeschlossen. Dabei stellen psychische Erkrankungen mit rund 17,6 Prozent den zweithäufigsten Reha-Indikationsbereich in der medizinischen Rehabilitation dar (n = 185.211). Mit 48,9 Prozent im Vergleich zu 51,1 Prozent werden medizinische Reha-Leistungen fast gleich häufig von Männern und Frauen in Anspruch genommen. In der Rehabilitation wegen psychischer Erkrankungen sind Frauen mit 58,8 Prozent jedoch häufiger vertreten als Männer (41,2 Prozent). Das Diagnosespektrum unterscheidet sich in Abhängigkeit vom Geschlecht. Während die Geschlechter- Unterschiede bei den Persönlichkeitsstörungen marginal sind, dominieren Männer in der Rehabilitation von Abhängigkeitserkrankungen, Frauen werden hingegen zweimal so häufig wegen depressiver Erkrankungen (ICD-Kapitel: Affektive Erkrankungen) behandelt.
Die Ergebnisse bedürfen einer differenzierten Betrachtung: Es ist nicht auszuschließen, dass kulturelle, gesellschaftliche und psychologische Faktoren die geschlechtsspezifische Symptomwahrnehmung sowie das (Gesundheits-)Verhalten von Patientinnen und Patienten sowie von den behandelnden Ärztinnen und Ärzten beeinflussen (z. B. unterschiedliche Diagnosezuschreibungen bei ähnlichen Symptomen sowohl in der Selbst- wie auch in der Fremddiagnosestellung). Auch sind die Fallzahlen in den Diagnosekapiteln zu beachten.
