Reha-Info 02/2016 - Editorial

Rund 2 Millionen Menschen erhalten jährlich in Deutschland eine stationäre oder ambulante Rehabilitation. Damit verbunden sind Hoffnungen und ganz konkrete Ziele: schnell wieder „auf die Beine kommen“, wieder arbeiten, wieder an Aktivitäten teilhaben können. Nach einer zielgerichteten Ermittlung und Feststellung des Reha-Bedarfs, nach einer durchdachten Planung und Vorbereitung der konkreten Rehabilitationsmaßnahme, ist deren Durchführung der „Lackmus-Test“, auf den es dann ankommt.
Ob eine Rehabilitationsmaßnahme erfolgreich ist und das angestrebte Ziel dauerhaft erreicht wird, hängt von zahlreichen Faktoren ab, die teilweise voneinander abhängen und sich gegenseitig bedingen. Das sind zum einen die Rahmenbedingungen der Rehabilitationsmaßnahme selbst; dazu zählt auch ein reibungsloser Prozess ihrer Durchführung. Und letzten Endes haben die Motivation und die Mitwirkung, die der Rehabilitand selbst einbringt, einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg.
In die Durchführung einer Reha-Maßnahme sind vielfach eine Reihe an Akteuren eingebunden: Reha-Träger, Klinikpersonal, Haus-, Fach-, Betriebsärztinnen und -ärzte und eben der Mensch mit Behinderung oder drohender Behinderung selbst. Sie alle sollen in den unterschiedlichen Konstellationen an einem Strang ziehen, durch Informations- und Kooperationskanäle miteinander verbunden sein und für eine reibungslose Durchführung einer Reha-Maßnahme sorgen. Das ist besonders dann notwendig, wenn es um die Koppelung von medizinischer Rehabilitation und Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben geht, aber genauso, wenn die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft im Mittelpunkt steht. Es gibt eine Reihe diesem Zweck dienende Rehabilitationsprogramme – MBOR, BEM, Stufenweise Wiedereingliederung, etc. –, deren Erfolge messbar sind.
Ebenso gibt es eine Vielzahl von geeigneten Hilfestellungen, Konzepten und Vereinbarungen, die die Zusammenarbeit von Reha-Trägern und Einrichtungen und aller anderen Akteure unterstützen und  gewährleisten sollen. Diese Zusammenarbeit ist kein Selbstzweck: Funktioniert sie gut und klappen die Übergänge reibungslos, ist das ein Erfolgsfaktor für die Reha-Maßnahme. Das ist zum Nutzen aller: allen voran des Rehabilitanden und ebenso der Reha-Träger, denn nur eine erfolgreiche Reha-Maßnahme erfüllt ihren Zweck und ist – auch ökonomisch – sinnvoll.

Ihre
Dr. Helga Seel