Interprofessionelle Zusammenarbeit in der medizinischen Rehabilitation

Für mehr Effektivität und Zufriedenheit

Auch Reha-Einrichtungen stehen zunehmend vor der Herausforderung, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Eine gute interprofessionelle Zusammenarbeit befördert dabei nicht nur die Effektivität der Rehabilitationsleistung selbst, sondern auch die Mitarbeitenden- und Rehabilitandenzufriedenheit. Flache Hierarchien, gemeinsame Ziele aller therapeutischen Berufsgruppen, gemeinsame Werte und Konzepte, die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen für Herausforderungen, regelmäßige Teambesprechungen und eine gute Dokumentation unterstützen die erfolgreiche Zusammenarbeit.

Um den vielfältigen Herausforderungen der interprofessionellen Zusammenarbeit gerecht zu werden, wurde in der Deutschen Rentenversicherung Bund der ehemalig psychologisch geprägte Bereich "Psychologie und Gesundheitstraining" um die Stelle einer Ernährungswissenschaftlerin ergänzt und in den Bereich "Interdisziplinäre Zusammenarbeit" umbenannt. Ziel ist es, in der Zusammenarbeit mit Reha-Einrichtungen, Fach- und Berufsverbänden sowie Ausbildungsinstitutionen die rehabilitative und sozialmedizinische Kompetenz der einzelnen Berufsgruppen und die Zusammenarbeit im Reha-Team durch Forschung und Fortbildung zu fördern. Förderfaktoren für die interprofessionelle Zusammenarbeit und die Beschreibung der erforderlichen Berufsqualifikation der einzelnen Gesundheits- und Sozialberufe werden in Kürze in dem  Leitfaden "Interprofessionelle Zusammenarbeit in der medizinischen Rehabilitation" veröffentlicht.

Zeitgleich wurde die Arbeitsgruppe "Interdisziplinäre Zusammenarbeit" in der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften unter der Leitung von Prof. Mirjam Körner, Universität Freiburg und Dr. Ulrike Worringen, DRV Bund, gegründet. Sie verfolgt das Ziel, Versorgungspraxis und Wissenschaft zum Thema interprofessionale Zusammenarbeit zu verzahnen und Impulse für eine Weiterentwicklung der interprofessionellen Zusammenarbeit in der medizinischen Rehabilitation zu generieren. Mitglieder der Arbeitsgruppe stammen aus unterschiedlichen Gesundheitsberufen aus Versorgungspraxis, Wissenschaft und dem Bereich der Leistungsträger. Die zweite Sitzung der AG findet am 13. September 2022 in Würzburg statt. Interessierte Personen sind herzlich eingeladen.