Editorial Reha-Info 05/2018

Bedarfe rechtzeitig zu erkennen und richtig zu ermitteln ist ganz entscheidend für eine erfolgreiche Rehabilitation und somit für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.
Ich freue mich, dass wir in dieser Ausgabe ausführlich über die Ergebnisse des b3-Projekts berichten können. Zusammen mit Vertretern von Reha-Trägern, Leistungserbringern und Menschen mit Behinderungen ist es in den letzten 3 Jahren gelungen, übergreifende Grundlagen für die Bedarfsermittlung in der beruflichen Rehabilitation zu erstellen. Mit Blick auf die neuen gesetzlichen Anforderungen wurde ein Handlungskonzept für die Reha-Fachkräfte bei Reha-Trägern und Leistungserbringern entwickelt. Eine Instrumentendatenbank unterstützt die Akteure bei der Auswahl von Bedarfsermittlungsinstrumenten in der Praxis. Nicht zuletzt wurden durch Austausch und Verständigung gemeinsame Definitionen der Anforderungen an die Bedarfsermittlung geschaffen.

Die Ergebnisse des b3-Projektes
passen gut in die Zeit, denn: Bedarfsermittlung hat auch im BTHG einen zentralen Platz. Die einschlägigen Vorschriften dazu finden sich in den Kapiteln 2 bis 4 des
SGB IX, die der Gesetzgeber sogar mit einem Abweichungsvorbehalt versehen hat. Für die 1.500 Reha-Träger bedeuten diese und weitere Neuerungen vor allem eins: Bestehende Prozesse müssen beleuchtet, Projekte initiiert und Formulare angepasst werden.

Auch in dieser Ausgabe werfen wir wieder einen Blick in die Praxis: Was passiert rund um das BTHG? Zum Stand der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes hat es bereits mehrere Anfragen im Bundestag gegeben, die die politische Debatte bereichert haben. Anfragen dienen als Instrument dazu, Auskunft und Rechenschaft von der Bundesregierung zu politischen Fragen und Sachverhalten zu verlangen. Für diese Ausgabe haben wir einen Blick in die Anfragen, die auf die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen gerichtet sind, geworfen. Welche Fragen wurden eingebracht? Welche neuen Erkenntnisse liegen vor?

Auch für die Phasen der nun anstehenden Umsetzung des BTHG ist es wichtig, dass die Lage der Menschen mit Behinderungen im Blickfeld von Gesellschaft und Politik bleibt.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre

Ihre Helga Seel