KI-Kompass Inklusiv

KI-gestützte Assistenztechnologien zur Förderung beruflicher Teilhabe

Mit dem Projekt KI-Kompass Inklusiv entsteht bis 2027 ein bundesweites Kompetenzzentrum, das gezielt das Potenzial Künstlicher Intelligenz (KI) zur Förderung der beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen erschließt. Im Zentrum des vorliegenden Beitrags steht die Frage, inwieweit KI-gestützte Assistenztechnologien dazu beitragen können, die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben gezielt zu unterstützen.

Im Projektfokus stehen daher der Aufbau einer Datenbank zu KI-gestützten Assistenztechnologien, die praxisnahe Wissensvermittlung und der Aufbau von KI-Kompetenzen, sowie die partizipative Erprobung KI-gestützter Assistenztechnologien in unterschiedlichen Arbeitskontexten. Das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderte Projekt ist Teil der Digitalstrategie der Bundesregierung. KI-Kompass Inklusiv baut auf den Ergebnissen des Vorgängerprojekts KI.ASSIST auf, das von 2019 bis 2022 erste wissenschaftliche Erkenntnisse zu KI Assistenzsystemen in der beruflichen Teilhabe lieferte.

Struktur und Projektpartner

Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) hat die Konsortialleitung inne und setzt das Projekt mit drei Praxispartnern aus der beruflichen Rehabilitation um:

  • dem Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke (BV BFW)
  • der Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke (BAG BBW)
  • der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM)

Das Projekt gliedert sich in fünf thematische Bereiche.

Monitoring KI-gestützter Assistenztechnologien

Im Projektbereich „Monitoring“ werden bestehende Technologien, Forschungsprojekte und verfügbare Prototypen systematisch erfasst. Ziel ist die Etablierung eines regelmäßig aktualisierten Technologie- Monitors – einer digitalen, öffentlich zugänglichen Datenbank, die einen Überblick über verfügbare KI-Lösungen zur Unterstützung beruflicher Teilhabe bietet. Verantwortlich für diesen Projektbereich ist das DFKI.

Beratung und Kompetenzen

Ein zentrales Anliegen des Projekts ist der Aufbau eines umfassenden, praxisorientierten Beratungs-, Qualifizierungs-, Informations- und Vernetzungsangebots für Menschen mit Behinderungen, Fachkräfte der beruflichen Rehabilitation sowie Unternehmen. Neben Beratungen und digitalen Veranstaltungen wie Webinare werden Schulungen und themenspezifische Workshops, ein umfangreicher Wissenspool und barrierearme Informationsmaterialien entwickelt. Die Veranstaltungsangebote können über die Projektwebseite aufgerufen werden (siehe Kasten). Die Verantwortung für diesen Bereich trägt die BAG BBW.

Praxislabore

In den Praxislaboren werden konkrete Einsatzszenarien KI-gestützter Assistenzsysteme erprobt. Gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen, Technologieentwicklern, Unternehmen und Reha-Trägern werden technologische, strukturelle und organisatorische Bedingungen für eine inklusive Arbeitswelt erforscht. Dieser Bereich wird vom BV BFW koordiniert.

Partizipation und Barrierefreiheit

Die konsequente Beteiligung von Menschen mit Behinderungen an der Gestaltung aller Projektprozesse ist ein integraler Bestandteil des Projekts und wird über ein eigens eingerichtetes Begleitgremium gewährleistet. Darüber hinaus wird Barrierefreiheit auf allen Ebenen sichergestellt. Verantwortlich für diesen Bereich ist die BAG WfbM.

Ethik und Datenschutz

KI-gestützte Assistenzsysteme in sensiblen Anwendungsfeldern wie der beruflichen Teilhabe werfen grundlegende ethische und datenschutzrechtliche Fragestellungen auf. Ziel ist es, Risiken zu minimieren, Transparenz zu fördern und Vertrauen in technologische Lösungen zu stärken. Auch dieser Bereich liegt in der Verantwortung des DFKI.

Fazit

KI-Kompass Inklusiv leistet einen innovativen Beitrag zur inklusiven Arbeitswelt. Indem das Projekt technologische Entwicklungen mit partizipativer Forschung, ethischer Reflexion und konkreter Anwendung verbindet, entsteht ein umfassendes Kompetenzzentrum, das bundesweit Impulse für mehr berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen durch KI-gestützte Assistenztechnologien setzt.