Teilhabe gehört zu unserer DNA

zum Berufsförderungswerk Dortmund

Das Berufsförderungswerk Dortmund ist ein überregionales Zentrum der beruflichen Rehabilitation mit einer Kapazität von 950 Ausbildungsplätzen und etwa 350 Internatszimmern. Für die Vielzahl komplexer Aufgaben in Qualifizierung, Verwaltung, Fachdienst Gesundheit, Teilhabemanagement, Facility Management usw. benötigt das Haus die tatkräftige Mitwirkung von knapp 300 Mitarbeitenden.

Vom Kernauftrag des Berufsförderungswerks

Im Zusammenwirken mit den zuständigen Reha-Trägern sind Berufsförderungswerke Orte gelebter Teilhabe. Mit seiner über 50-jährigen Erfahrung bietet das BFW Dortmund vielen erwachsenen Menschen mit körperlichen und/oder psychischen Einschränkungen in über 35 Ausbildungsberufen und Qualifizierungen eine neue berufliche Perspektive, die sich an den arbeitsmarktlichen Gegebenheiten und den individuellen Erfordernissen der Teilnehmenden ausrichtet. Aufgrund der begleitenden sozialen, psychologischen und medizinischen Fachdienste ist es besonders geeignet, Bildungsleistungen für Erwachsene mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen durchzuführen. Das BFW beschäftigt im Fachdienst Gesundheit Psychologinnen und Psychologen sowie Ärztinnen und Ärzte, aber auch medizinisches Fachpersonal. LTA-Maßnahmen sind angezeigt, wenn ein Missverhältnis zwischen den beruflichen Anforderungen und der Leistungsfähigkeit der Betroffenen vorliegt, wenn Krankenbehandlung und medizinische Reha nicht ausreichen, die bestehende erhebliche Gefährdung oder Minderung der Erwerbsfähigkeit zu beseitigen. Hier kommt es auf die gedankliche Schnittmenge für eine Verzahnung medizinischer und beruflicher Reha ab und auf die funktionierende Zusammenarbeit der Fachkräfte.

Im übertragenen Sinne steht den Teilnehmenden/Patientinnen und Patienten mit den Möglichkeiten medizinischer und beruflicher Reha ein Schnellzug zur Verfügung, der häufig aufgrund fehlender Anschlussverbindungen nicht oder verspätet genommen wird.

Medizinische und berufliche Reha als Netzwerk

Durch eine besser vernetzte Zusammenarbeit finden sich passgenaue Übergänge. Bereits in der medizinischen Reha können erste Weichen für den weiteren Verlauf und einen nachhaltigen Reha-Erfolg mit einer beruflichen Perspektive gestellt werden. Damit lässt sich das Thema Arbeit als langfristiges Teilhabeziel stärker einbeziehen. Dafür stehen im BFW geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Teilhabemanagement bereit. Sie sollen dafür sorgen, dass die Teilnehmenden in einer beruflichen Reha-Strategie das Ziel einer nachhaltigen beruflichen und (psycho-)sozialen Integration in Beruf und Gesellschaft erreichen. Dabei werden die bereits erfolgreich angewendeten Instrumente wie z. B. ein nachgehendes Case-Management, klassisches Reha- und Integrationsmanagement und begleitende Gesundheitsdienste vereint und durch Fachleute unterschiedlicher Professionen ergänzt. Durch ein engeres Zusammenwirken mit Reha-Kliniken versucht das BFW Dortmund für die Schnittstellen zwischen medizinischer und beruflicher Reha abgestimmte Übergänge zu schaffen und die gemeinsame Arbeit als Komplexleistung auf dem Weg zu mehr Teilhabe und Selbstbestimmung der Teilnehmenden zu begreifen.

Die notwendige Vernetzung der verschiedenen Versorgungseinrichtungen mit Blick auf eine abgestimmte Teilhabeplanung braucht aber immer die Fantasie und Flexibilität der verschiedenen Reha-Akteure. Kooperation und Gesprächsbereitschaft sind wichtig. Ein abgrenzendes Denken in bloßen Zuständigkeiten führt zu begrenzten Handlungsoptionen. Moderne Teilhabe braucht besonders in der Anfangs- und Übergabezeit Hilfe, Informationen und Beratung. Für Rehabilitandinnen und Rehabilitanden ist die Vielfalt der Versorgungseinrichtungen, Angebote, Leistungsträger und Leistungserbringer oft verwirrend. Hinzu kommen häufig Unterstützungsbedarf beim Umgang mit den Krankheitsfolgen, Zukunftsgedanken oder in der biografisch-perspektivischen Arbeit. In Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen kann das BFW Dortmund deshalb neben den wiederkehrenden Informationsveranstaltungen im Haus auch eine an den Bedürfnissen der Teilnehmenden orientierte Teilhabe-Beratung anbieten. Erste Projekte für eine vernetzte Zusammenarbeit sind initiiert.

Zu den Herausforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft gehört für das Berufsförderungswerk Dortmund auch, auf neue Entwicklungen und einen dynamischen Arbeitsmarkt zu reagieren und die eigenen Angebote den Erfordernissen des Marktes stetig anzupassen, gerade auch im Sinne der Gewinnung künftiger Fachkräfte. So konnten sich beispielsweise mit dem sogenannten „Blended Learning“ gerade unter den schwierigen Bedingungen der Corona-Pandemie neue hybride Unterrichtsformen entwickeln, in denen der Präsenzunterricht durch Online-Varianten ergänzt wird. Dieser Wandel ist – auch angesichts des positiven Feedbacks von Arbeitgebern – fundamental und unumkehrbar. Er lebt vom Engagement der Ausbilderinnen und Ausbilder und deren geschultem Know-how.

Die nachhaltige Integration in Arbeit ist der zentrale Gedanke bei allen Etappen der Qualifizierung, Maßnahme- und Teilhabeplanung. Hier kann das Berufsförderungswerk Dortmund mit seinem unterstützenden Leistungsangebot begleitender Gesundheitsdienste und des Reha- und Integrationsmanagements seine systemimmanenten Vorteile einbringen. Durch zahlreiche innovative Lösungen wie z. B. die Qualifizierungen in Kooperation mit Partnerunternehmen (KO-OP4You) zeigt sich: Teilhabe gehört gleichsam zur DNA des Berufsförderungswerks und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.