Reha-Info 01/2014 - Editorial

2013 war das internationale Jahr der Statistik. „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“ ist ein Zitat, das in kaum einem Buch oder Artikel über das Thema fehlt. Es macht die weitverbreitete Haltung gegenüber Statistiken deutlich. Sie sind also ihrerseits Prüfungen, Skepsis und Zweifeln ausgesetzt.

Dennoch: Zahlen und Statistiken sind eine Notwendigkeit für das Verstehen von Entwicklungen und bieten die Möglichkeit, eine systematische Verbindung zwischen Erfahrung und Theorie herzustellen. Sie sind unverzichtbar, um Sachverhalte auf den Prüfstand zu stellen. Von fachübergreifender Wichtigkeit ist dabei die Umsetzung von Zahlen in Sprache. Die eigentliche Kunst ist es also, die Statistik zu interpretieren, zu bewerten und "mit dem Rest der Welt zu verbinden". Der Querbezug auf andere wissenschaftlich gewonnene und valide Ergebnisse trägt vielfach zu weiterem Erkenntnisgewinn bei.

Statistisches Material finden wir heute in einem bemerkenswert breiten Spektrum: Zur Beurteilung von neuen Arzneimitteln etwa werden Klinische Studien durchgeführt, die ohne Statistik undenkbar sind. Statistiken über die gesellschaftliche Enwicklung belegen die sich verändernde Altersstruktur und sind Grundlage für Zukunftsplanung. Die statistischen Daten über das Aufkommen und die Auswirkungen psychischer Störungen zeigen, dass es hierbei um ein unausweichliches Thema geht.

Auch im Bereich von Rehabilitation und Teilhabe sind Statistiken erforderlich, um Entwicklungen zu belegen, Zusammenhänge zu erfassen und die Weiterentwicklung zu gestalten. Zahlen und Statistiken vermitteln nicht nur Fakten. Sie verdeutlichen Verhältnisse, Interaktionen und Proportionen. Die BAR–Statistik stellt die Ausgaben für Rehabilitation und Teilhabe aller Leistungsträger jährlich zusammen und bietet einen Überblick, den es in dieser Form sonst nicht gibt. Sie zeigt die Ausgabenentwicklung im Bereich Rehabilitation und Teilhabe, differenziert nach den einzelnen Sozialleistungsträgern. Die Aussage, dass Leistungen der Rehabilitation immer wichtiger werden, spiegelt sich auch statistisch wider.

Ich grüße Sie herzlich

Ihre Helga Seel

Geschäftsführerin der BAR