Gemeinsame Servicestellen für Rehabilitation

Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg schult Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Stuttgart 

Praktische Fälle und Probleme in den Servicestellen, wie gehe ich damit um? Wie könnte ein elektronisches Nachschlagewerk Servicestellen- Mitarbeiter unterstützen? Mit Vorträgen und Workshops näherten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der  Schulung für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Gemeinsamen Servicestellen für Rehabilitation am 16. Oktober 2012 in Stuttgart dieser Thematik.
Das Thema ist weit gefächert und die Reha-Modellprojekte sind zahlreich. Professor Dr. Monika Reuss-Borst von der Rehaklinik am Kurpark in Bad Kissingen, informierte über die Projekte „JUKIE“ und „KIBORA“. Dabei geht es um die Vernetzung von medizinischer Rehamaßnahme und medizinisch-beruflicher Orientierungsphase für junge Menschen mit schweren körperlichen Erkrankungen. Gefördert vom Krebsverband Baden-Württemberg helfe besonders die psychologische Betreuung, ins Berufsleben (zurück) zu finden.

Dorothee Silber aus dem Bereich Reha-Management der DRV BW schilderte, wie positiv die Evaluation zur Nachhaltigkeit des Projekts „Beschäftigungsfähigkeit teilhabeorientiert sichern „(Betsi) ausgefallen ist. Hierbei erhalten Menschen, die wegen Rückenschmerzen, dem metabolischen Syndrom oder wegen psychischer Fehlbelastungen am Arbeitsplatz auffallen, die Gelegenheit, nach einer Woche Klinikaufenthalt das Gelernte ambulant weiter zu trainieren.

2  Workshops - „Aus der Praxis, für die Praxis“ und „Web-Portal“

Im Workshop „Aus der Praxis, für die Praxis“ konnten die Teilnehmer eigene Fallkonstellationen besprechen. So möchte eine Mutter (Betreuerin) für ihren 20 jährigen Sohn mit Down-Syndrom, Pflegestufe I, der noch bei ihr wohnt, die Möglichkeit schaffen, selbständig zu leben. Ein Platz im ambulant betreuten Wohnen ist derzeit nicht frei, deshalb lässt sie prüfen, ob über ein persönliches Budget eine Lösung für ein Wohnen in der (derzeit freien) Nachbarwohnung geschaffen werden kann.

Regina Labisch und Bernd Giraud (BAR) leiteten den Workshop „Web-Portal“. Was brauchen die Praktikerinnen und Praktiker vor Ort wirklich? Was leisten die einschlägigen Suchmaschinen sowieso schon? Und was sind die Vorteile eines web-gestützten „Wissensportals“? Wichtig seien einfache Suchfunktionen, die genau die benötigten Informationen bringen, stets aktuell und verlässlich abgesichert. Sie müssten selbsterklärend geordnet sein. Zudem wäre der Zugriff auf die Weisungen der Träger hilfreich, auch auf deren aktuelle Vordrucke. Damit Servicestellen - Anfänger sich schnell zurechtfinden, seien Standard-Beispielfälle und Zuständigkeitswegweiser im „Web-Portal“ wichtig. Gut wären auch eine für Servicestellen-Mitarbeiterinnen und – Mitarbeiter  aufbereitete Rechtsprechungssammlung.

In Baden-Württemberg werden entsprechend einer Vereinbarung der Landes-Spitzenverbände die Front-Offices der Gemeinsamen Servicestellen für Rehabilitation einheitlich von der  Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg (DRV B-W) betrieben. In der Regel zweimal jährlich erfolgen Schulungen zu aktuellen Themenbereichen, die sich aus der täglichen Arbeit ergeben. Wichtig ist hierbei auch die Gelegenheit zum landesweiten Erfahrungsaustausch, den insbesondere Neueinsteiger besonders zu schätzen wissen.

Ideen für Web-Portal

Als Ergebnis der Schulung in Stuttgart konnten die Vertreter der BAR  Ideen und  Anregungen aus Baden-Württemberg mitnehmen auf ihrem Weg zur Entwicklung eines bundesweiten trägerübergreifenden Online-Wissensportals für Gemeinsame Servicestellen.

Die Schulung moderierte der Koordinator der Gemeinsamen Servicestellen in Baden-Württemberg, Helmut Hellstern.