Reha-Info 03/2012 - Editorial

Das ist die 15. Ausgabe der neu konzipierten Reha-Info. Resümieren kann trefflich, wer über eine Historie verfügt. Der Konzept-Raum, der thematische rote Faden ist vorgegeben: Rehabilitation und Teilhabe, in ihren Nuancen und ihrer Vielfalt. Das Resümee erfordert aber einen anderen Blickwinkel, eine übergeordnete Sichtweise. Betrachten wir also unseren Konzept-Raum aus der Metaebene, so erkennen wir deutlich eine „Marschroute“.

Der Kommunikationsanspruch der BAR setzt auf Konstanz, auf Wiedererkennen, auf Dialog und Transparenz. Die unterschiedlichen Themen und Beiträge der Reha-Info machen die Vielfalt des Systems Reha und Teilhabe deutlich. Dass sich Reha lohnt, belegen wissenschaftliche Studien. Dass die Zukunft der Reha politisch und gesellschaftlich stabilisiert werden muss, ist unbestritten. Dass man sich immer wieder damit auseinandersetzt, dazu will die Reha-Info beitragen.

15 Ausgaben Reha-Info, das ist aber auch ein Anfang. Denn im Resümee begründen sich die Ausblicke für die Zukunft. Im Editorial der 1. Ausgabe der „neuen“ Reha-Info im Januar 2010 schrieb Bernd Petri als Geschäftsführer der BAR: „Veränderungen, Neuanfänge und Neuaufstellungen – ein Jahrzehnt voller Bewegung und Wandel liegt hinter uns. Eine Dekade, die aufwühlend gewesen ist, die lieb Gewonnenes umgewälzt und Bewährtes durchgeschüttelt hat.“ Die viel beschworene Wandlungsfähigkeit als Überlebensprinzip einer Gesellschaft, die dabei bisweilen über die eigenen Füße stolpert. Alles fließt. Einfach gesagt. Schwer umgesetzt. Jetzt lenkt Bernd Petri als Geschäftsführer die Geschicke der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft. Mit seiner Fähigkeit zum Wandel, mit seinem unbedingten Gestaltungswillen, ist die Erneuerung der Reha-Info, der BAR-Kommunikation und der BAR insgesamt in dieser Form erst möglich geworden.

Trotzdem: Das Mantra des Wandels, der permanenten Anpassung ist prekär. Mehr als 10 Jahre nach Einführung des SGB IX und im hoffnungsvollen Horizont der UN-BRK, mäandert unsere Gesellschaft noch immer auf verschlungenen Pfaden einer hemmenden Indifferenz. Anders gedacht: Werden wir nur beschleunigt oder lässt im Gegenteil eine Störung der Zeitwahrnehmung in unserer heutigen Aktivgesellschaft die Zeit schwirren und nimmt ihr den ordnenden Rhythmus, nimmt uns jegliche Kraft zum Verweilen? Tätig sein und Innehalten können, wir nehmen beides als Herausforderung in unseren Lebenswirklichkeiten. Mit den eigenen emanzipatorischen Potenzialen gehören wir selbst zu den Realitäten, in die wir Hoffnungen setzen. Die gesamte BAR, die BAR-Kommunikation und die Reha-Info werden auch in Zukunft die Reha-Welt und ihre Veränderungen beobachten, kritisch begleiten und in ihr tätig sein.

Ihr Redaktionsteam