Editorial

„Unterstützte Beschäftigung“ ist bezahlte Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt mit anfänglicher, zeitweiser oder dauerhafter Unterstützung. Es geht darum, gerade für Menschen mit Behinderung, die traditionell als »nicht vermittlungsfähig« auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gelten, geeignete ambulante Unterstützungsmöglichkeiten als Alternative zur Werkstatt für behinderte Menschen zu schaffen.
Ausgehend von dem Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik und dem Recht auf gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben ist „Unterstützte Beschäftigung“ ein methodischer Ansatz zur beruflichen Integration von Menschen mit Behinderungen.
„Fachkompetenz in Unterstützter Beschäftigung“ heißt ein ambitioniertes Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft für Unterstützte Beschäftigung (BAG UB). Die BAR unterstützt das Projekt durch ein umfassendes Informationsportal auf ihrer Homepage.

Das Gelingen menschlichen Lebens erfordert „ungehindert tätig zu sein“ (Aristoteles).
Die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) ist ein Modell in dem die Folgen von Einschränkungen auf die Aktivitäten und die Teilhabemöglichkeiten behinderter Menschen explizit einbezogen werden.
Die gesellschaftliche Relevanz von Aktivität und Teilhabe und der damit einhergehende Paradigmenwechsel werden durch die ICF und das SGB IX hervorgehoben.
10 Jahre ICF, 10 Jahre SGB IX - Die Überwindung der Schwierigkeiten im gegliederten System ist durch die vorhandenen Regelungen bzw. deren Anwendung in der Praxis bisher nur in Ansätzen gelungen. Es gibt also noch viel zu tun. Die BAR ist dabei, wenn es um die Implementation der ICF in den Arbeitsalltag der Rehabilitation geht.

Effektivität bedeutet: „Die richtigen Dinge tun“, Effizienz: „Die Dinge richtig tun“. Das bedeutet frei nach dem US-Ökonom Peter Drucker: „Die richtigen Dinge richtig tun“. Auch in der Rehabilitation heißt das: Der Aufwand und die Wirksamkeit sollen im richtigen Verhältnis zum Ergebnis stehen, die Kosten-Nutzen-Rechnung ein Plus ergeben. Im Rahmen des Projekts „Effektivität und Effizienz in der Rehabilitation“ vertieft die BAR identifizierte Optimierungsansätze von Rehabilitationsleistungen und sucht nach trägerübergreifenden Lösungen.

Das Alles sind gute Absichten mit hehren Zielen. Sie brauchen nur eine Richtung. So können wir noch einmal Aristoteles bemühen: „Ziel der Heilkunst ist die Gesundheit, der Schiffsbaukunst das Schiff, das Ziel der Kriegskunst: Sieg, der Wirtschaftsführung: Wohlstand.“ Und was ist das Ziel von Reha und Teilhabe? Zweifellos umfassende Inklusion!