Editorial Reha-Info 5/2017

Der Mensch ist in Bewegung: In Deutschland leben im Jahre 2017 über 75 % der Bevölkerung in Städten. Tendenz steigend. Zum einen ist dies sicherlich auf die Arbeit zurückzuführen, zum anderen hören Meinungsforscher immer öfter „Hier habe ich hier viel mehr Möglichkeiten als auf dem Land.“  Nette Cafés, breite Sportangebote, Neuheiten in Theatern und Musicals, Konzerte von Weltstars oder neue kulinarische Entdeckungen. Auch Reisen – egal ob mit der Bahn oder dem Flieger – lassen sich aus der Stadt viel leichter verwirklichen, um den Alltag einen Moment lang zu entkommen.
Was für die meisten von uns alltäglich klingt, ist für Menschen mit Behinderungen mit besonderen Hürden verbunden. Nicht alle freizeitlichen Angebote können von ihnen in gleichem Maße genutzt werden. Stufen an der Eingangstür des Lieblingscafés oder fehlende Kommunikationshilfen sind da noch kleinere alltägliche Barrieren. Oft fehlen Strukturen und Angebote, um den Menschen mit Behinderungen ein „Mehr“ an Freizeitgestaltung zu ermöglichen – sei es in der Stadt oder auf dem Land.
5 Stunden und 57 Minuten verbringen Menschen in Deutschland im Durchschnitt täglich mit  Freizeitaktivitäten. Neben Arbeit und Schlaf ist das ein zentraler Posten unserer individuellen Tagesgestaltung und damit ein wesentlicher Faktor zur gesellschaftlichen Partizipation. Freizeit ist, wie  der Name schon sagt, dazu da, seine Zeit frei zu gestalten. Sport, Kultur, Tourismus, oder einfach nur Erholung, die Freizeit selbstbestimmt gestalten und genießen ist das Salz in der Suppe gesellschaftlicher Teilhabe.
Diese Ausgabe widmet sich der Lebenslage „Freizeit, Kultur und Sport“. Der Fokus liegt dabei auf den Menschen mit Behinderungen: Welche Hürden und Möglichkeiten bestehen in Deutschland? Gibt es besondere Angebote? Was gibt es für Entwicklungen? Was sind Leistungen der sozialen Teilhabe?
Es gibt nichts, was für alle selbstverständlich ist: Achten Sie mal darauf bei Ihrem nächsten Besuch im Theater, im Kino, im Sportstudio oder im Café.

Ich grüße Sie herzlich
Ihre Helga Seel
Geschäftsführerin der BAR