Gute Praxis – regionale Arbeitskreise zur interdisziplinären Frühförderung

Die Überregionale Arbeitsstelle Frühförderung Brandenburg (ÜAFB) ist eine unabhängige Einrichtung zur fachlichen Begleitung und (Weiter-)Entwicklung der Frühförderung in Brandenburg. Ihr Tätigkeitsfeld umfasst in erster Linie die Qualitätsentwicklung von regionalen und überregionalen Frühförder- und Beratungsstellen, Sozialpädiatrischen Zentren sowie ihrer Träger. Daneben leistet sie fachliche Beratung, sowohl für betroffene Familien, als auch für professionelle Akteure.
Ein Ziel der ÜAFB war es, die Vernetzung in der interdisziplinären Diagnostik in den einzelnen Regionen in Brandenburg zu forcieren sowie die Zusammenarbeit der einzelnen Akteure im Sektor der Frühförderung zu stärken. Die ÜAFB erhoffte sich dabei, zur Entwicklung und Integration von transparenten Verfahrenswegen und Abläufen beizutragen, um durch individuelle Beratung und abgestimmte Leistungen, Familien, in schwierigen Lagen, eine hilfreiche Stütze zubieten.
Insbesondere im Bereich der Frühförderung tummeln sich eine Vielzahl von Akteuren mit unterschiedlichen Aufgaben und Rollen. Hierzu zählen beispielsweise die Sozialhilfeträger, die Krankenkassen, die Jugendämter als Berater in Kindertagesstätten und auch die Gesundheitsämter. Auch Integrationskindertagesstätten, Frühförderstellen, Sozialpädiatrische Zentren, Sonderpädagogische Förder- und Beratungsstellen agieren auf dem Feld der Frühförderung.
Die Ergebnisse der eingerichteten Arbeitskreise können sich sehen lassen – Es ist der ÜAFB in einzelnen Regionen gelungen, alle Akteure an einen Tisch zu bekommen, um gemeinsam mit ihnen eine Beratung nach einheitlichen Standards, abgestimmte Zugangswege und eine interdisziplinäre Diagnostik in die Prozesse der Frühförderung zu integrieren. Dies trifft auf alle Akteure in den jeweiligen Regionen zu. Sofern im Einzelfall erforderlich, setzt die interdiszip-linäre Diagnostik direkt zwischen dem Kinderarzt im öffentlichen Gesundheitsdienst und dem Pädagogen in der Frühförderstelle
an und mündet in einem gemeinsamen Gespräch über die weitere Behandlung und Förderung. Die Familie wird während der gesamten Zeit ins Verfahren eingebunden.
Der Prozess der interdisziplinären Förder- und Behandlungsplanung integriert weiterhin den Gesamtplanprozess des Sozialhilfeträgers, so dass doppelte Wege für Eltern und Kind entfallen und sie abgestimmte Informationen von allen Akteuren erhalten. Besonders stolz sind die Mitarbeiter der Arbeitsstelle, da die Umsetzung inzwischen in 3 Brandenburger Landkreisen erfolgreich gelebt wird. So ist eine umfassende und niederschwellige Beratung sowie eine interdisziplinäre Diagnostik unter Mitwirkung aller beteiligten Fachkräfte und regionalen Ämter in Teilen Brandenburgs inzwischen gelebte Realität. Ein weiterer positiver Nebeneffekt der regionalen Zusammenkünfte ist die Initiierung eines regelmäßigen Austausches rund um die Themen Frühe Hilfen und Frühförderung in den einzelnen Regionen.
Weitere Informationen und praktische Hilfen finden sich auf: www.ffbra.de unter „Infos und Arbeitspapiere“: „Praktische Handreichungen für die interdisziplinäre Frühförderung im Land Brandenburg – Erfahrungen und Perspektiven“.