BAR zu Gast bei McDonald‘s Deutschland

Auf Vermittlung von Valerie Holsboer, alternierende Vorsitzende der Mitgliederversammlung der BAR, fand die 94. Vorstandssitzung der BAR am 9. Mai 2016 bei Mc Donald‘s in München statt.

BAR und Bundesteilhabegesetz: ein neues Teilhaberecht kündigt sich an 

Markus Hofmann,  Vorstandsvorsitzender der BAR, hatte dafür extra Zeit eingeplant und das mit gutem Grund. Denn es galt, sich auch inhaltlich mit zentralen Aspekten des Referentenentwurfs für ein neues Rehaund Teilhaberecht aus trägerübergreifender Perspektive zu befassen und eine Positionierung der BAR und ihrer Mitglieder vorzubereiten.

Im Mittelpunkt der Beratungen standen:

  • die allgemeinen und für alle Träger geltenden Vorschriften im ersten Teil des SGB IX,
  • das Recht der Eingliederungshilfe als neuer, zweiter Teil des SGB IX,
  • konkrete Regelungen zum SGB IX als Leitgesetz und das Verhältnis zu den einzelnen Leistungsgesetzen, zur Zusammenarbeit, zur Bedarfserkennung und zur Teilhabeplanung,
  • die Angebote zur Beratung von Ratsuchenden (z. B. Menschen mit Behinderung, Angehörige, Arbeitgeber) sowie
  • die neue gesetzliche Verankerung der BAR und ihrer Aufgaben, einschließlich des vom Gesetzgeber geplanten Teilhabeverfahrensberichtes als Anforderung an die Mitglieder der BAR.

Den Vorstandsmitgliedern wurde deutlich, dass diese Reform Auswirkungen auf alle Akteure haben und ein Mitgestalten des weiteren Aushandlungsprozesses und der anschließenden Umsetzung notwendig sein werden. Ein schrittweises Inkrafttreten der Neuregelungen ist ab dem 1.1.2017 vorgesehen.

BAR und Internationales: Neues aus der Welt der Rehabilitation
Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), machte gleich zu Beginn eines klar: eine losgelöste, nationale Strategie für mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderung kann nicht mehr funktionieren. Die UN-Behindertenrechtskonvention zeige es deutlich: internationale Entwicklungen haben immer stärkere Auswirkungen auf die deutsche Reha-Landschaft – wenn auch manchmal mit Verzögerungen. Auch die ursprüngliche Importware „Disability Management“ setze sich im gegliederten System Deutschlands immer mehr durch. Gerade bei der Beratung von Menschen mit komplexen Bedarfen und bei der Fallsteuerung befinde man sich mitten in einer Entwicklung, die hier ihren Anfang habe. Und insgesamt zeige ein Blick über den eigenen
Tellerrand, dass man weltweit eine „Wiederentdeckung“ der Rehabilitation feststellen könne. Zahlreiche Länder hätten umfassende Programme zur Optimierung ihrer sozialen Systeme und der Rehabilitation aufgelegt, die zu einem positiven Wettbewerb um das beste Modell führen würden.

BAR und Unternehmen: McDonald‘s Deutschland als Arbeitgeber für Menschen mit Behinderung

Gabriele Fanta, Personalvorstand von McDonald‘s Deutschland, stellte den Mitgliedern des Vorstandes einen modernen Arbeitgeber vor, der sich bewusst dafür entschieden habe, Menschen in ihrer Vielfalt
Beschäftigung anzubieten. Die Zielgruppe von Menschen mit Behinderung sei in einem solchen offenen Konzept besonders angesprochen, gerade wenn es um konkrete Arbeitsplätze und deren  Ausgestaltung gehe. Als großes und bundesweit aufgestelltes Unternehmen wisse man sich in der Regel gut zu helfen, um auch in einem gegliederten Sozialleistungssystem gezielt agieren zu können. Dies betreffe insbesondere Hilfestellungen und Unterstützung bei der Einstellung und nachhaltigen Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. Das Thema der Nachhaltigkeit habe in der Personalpolitik von McDonald´s einen sehr hohen Stellenwert. So sei man froh, eine deutlich niedrigere Fluktuation als der Durchschnitt in der Systemgastronomie zu haben. Als Wunsch an die BAR und ihre Mitglieder formuliert Gabriele Fanta das Angebot einer zentralen Plattform, um Informationen über den gesamten Bereich der Rehabilitation und Teilhabe schnell und zuverlässig abrufen zu können.