Editorial Reha-Info 1/2017

Während die Bevölkerungszahl zwischen 2005 und 2013 insgesamt um 2 % zurückgegangen ist, stieg die Anzahl der Menschen mit Behinderungen von 10,99 Mio. auf 12,77 Mio. an. Das entspricht einem Zuwachs von 16 %. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung ist in diesem Zeitraum der Anteil von Menschen mit Behinderungen von 13,3 % auf 15,8 % angewachsen. Um die Lebensrealität von Menschen mit Behinderungen zu analysieren und letztendlich zu verbessern, ist eine solide  Datengrundlage notwendig. Gerade bei der Erhebung und Vergleichbarkeit von Daten gibt es noch Verbesserungsbedarf. Bislang fehlen, so der aktuelle Teilhabebericht der Bundesregierung, immer noch ausreichende  Datenquellen in Bezug auf Menschen mit Behinderungen.
Auch das Bundesteilhabegesetz (BTHG) setzt auf eine solide Datenbasis.
Ein Kernbereich des BTHG ist das neu geregelte Antrags- und  Teilhabeverfahren. Anzahl der Anträge, Weiterleitung, Ablehnung oder Dauer des Verfahrens von Reha und Teilhabe, diese Zahlen werden bisher nicht einheitlich erhoben und sind daher nicht vergleichbar. Die BAR wird zukünftig über den Teilhabeverfahrensbericht Daten zusammentragen, aufbereiten und auswerten. Damit soll die Zusammenarbeit der Träger transparenter gemacht und die Grundlage zur Steuerung einer verbesserten Teilhabe am Leben in der Gesellschaft geschaffen werden.
Es tut sich also etwas in der Rehabilitation. Das ist auch notwendig, denn die aktuellen Entwicklungen stellen die Akteure vor vielfältige Herausforderungen. Die Effekte des demografischen Wandels prägen diese Entwicklungen ebenso wie der steigende Altersdurchschnitt der Arbeitnehmerinnen und  Arbeitnehmer. Auch der Anstieg des Kostendrucks und der Leistungs- und Qualitätsanforderungen sind Auswirkungen dieses Prozesses. Voraussetzung für die Entwicklung von Lösungsansätzen und  Zukunftsprognosen ist eine  faktenbasierte Analyse der Ist -Situation, die eine verlässliche Aussagekraft hat. Grundlage dafür sind routinemäßig erhobene und gebündelte Statistikdaten.

Ich grüße Sie herzlich
Ihre Helga Seel
Geschäftsführerin der BAR